Fast schon Nostalgie-Status hat die „gute alte“ Einer-Sesselbahn im MTB ZONE Bikepark Geisskopf. Sollten die derzeitigen Pläne Realität werden, hat sie in knapp zwei Jahren ihn Dienst beendet. Dominik v. Poschinger-Bray aus Irlbach, Besitzer und Betreiber der Seilbahn, hat Ausbaupläne.
„Wir standen vor der wegweisenden Entscheidung, jetzt kräftig zu investieren, um den Geisskopf für die Zukunft fit zu machen und schlagkräftig aufzustellen“, schilderte Dominik v. Poschinger Bray die bisherigen Überlegungen. „Wegen des kombinierten Sommer- und Winterbetriebes mit Skifahren und Rodeln im Winter sowie dem Bikepark, Sommerrodeln und Wandern im Sommer sehen wir eine hervorragende Grundlage für weitere Investitionen. Deshalb haben wir einen Masterplan für alle möglichen Investitionsmaßnahmen in den nächsten Jahren entworfen. In einem ersten Schritt wollen wir dabei vor allem eine neue kuppelbare 6-er Sesselbahn errichten.“
Seit zwanzig Jahren betreibt Diddie Schneider den MTB ZONE Bikepark Geisskopf. Der Park war der erste weltweit mit einem vollumfänglichen Bikeparks-Konzept, anfangen bei den Strecken über Lift, Verleih und Schule. Von Anfang an, war die Einer-Sesselbahn im Einsatz. Später wurde bei entsprechendem Besucherandrang ein Schlepplift hinzugenommen.
Betreiber sehen viel Potenzial für den Geisskopf
Mit inzwischen 13 Strecken gehört der Park bei Bischofsmais zu den führenden im deutschsprachigen Raum. Die Nachfrage ist da, doch aufgrund der begrenzten Beförderungskapazitäten stößt der Park an besucherstarken Tagen an seine Grenzen. Wartezeiten von einer halben Stunde plus 14 Minuten für den Auftransport stoßen vor dem Hintergrund eines immer größer werdenden Bikepark-Angebots national und international auf abnehmende Toleranz in der Zielgruppe.
„Der Bikesport boomt, mit der neuen Sesselbahn haben wir die Chance, ihn mitzunehmen“, so von Poschinger-Bray. Die Bahn soll im Sommer für den Bikeparkbetrieb im Einsatz sein und im Winter Skifahrer und Snowboarder befördern. Betriebsleiter Alexander Achatz bestätigt: „Wir sind überzeugt davon, dass unser Ganzjahreskonzept zukunftsfähig ist und dass das Potential am Geisskopf noch lange nicht ausgeschöpft ist.“
Darum sind flankierend zum Bau der neuen Sechser-Sesselbahn sind auch weitere Investitionen in Beschneiungsanlagen, Gastronomie, Infrastruktur und Parkmöglichkeiten angedacht. Der Fokus liegt aber momentan vor allem auf dem Bau der Sesselbahn.
Hoffen auf Genehmigung und Fördermittel
Die Planungsarbeiten laufen, Details sind mit den zuständigen Behörden auch schon angesprochen, doch ist noch lange nicht alles in „trockenen Tüchern“. Der Seilbahnbetreiber strebt eine Förderung der Anlage nach der Bayerischen Seilbahnrichtlinie an. Bis zu 35 Prozent der förderfähigen Investitionskosten könnten so vom Freistaat übernommen werden. „Wir können die Investition nur stemmen, wenn wir auf Fördermittel des Freistaats zurückgreifen können“, so Dominik v. Poschinger-Bray. Für 2019 wären auch noch entsprechende Fördermittel frei.
Die Zeit drängt, um noch bis Ende des Jahres eine Baugenehmigung zu erhalten. Viele Aspekte im Hinblick auf Technik, Nachhaltigkeit und Naturschutz sind hierbei zu berücksichtigen. Erst dann können die Mittel abgerufen und mit dem Bau begonnen werden.
Mit der Erteilung der Genehmigung ist die Klärung weiterer Details verbunden. Bis alles geklärt ist, können weder Bikeparkbetreiber, noch Seilbahnbetreiber weitere Fragen beantworten. Dafür bitte beide gemeinsam um Verständnis.
„Wir freuen uns sehr, dass die Planungen voranschreiten und hoffen, dass alles einen positiven Weg nimmt“, betont Bikeparkbetreiber Diddie Schneider. „Die Investition in die neue Bahn wird den Bikepark weiter aufwerten.“
Sollten Genehmigung und Förderzusage erteilt werden, könnte der Bau im Sommer 2020 beginnen. Für den Bikepark wäre die neue Bahn somit frühestens in der Saison 2021 im Einsatz. Während der Bauphase würde der Bikeparkbetrieb mit der alten Einer-Sesselbahn und Schlepplift wie bisher fortgesetzt, denn die neue Bahn soll an anderer Stelle gebaut werden. Danach sollen dann die alte Einer-Sesselbahn und ein Schlepplift verschwinden.